Die heutige fünfte Etappe war mit ihren 6,5 km im Gegensatz zu den vorigen Etappen gerade zu lächerlich kurz. Dafür lagen zwischen uns und dem Ziel ganze 1000 meter Höhenunterschied. Es wurde erst um 10 gestartet, so dass wir ausschliefen und ausgiebig früstückten. Da wir schon zeitig am Startpunkt waren, nutze ich die Zeit etwas an den Kleidungsständen shoppen zu gehen. Ich griff bei ein paar neuen Schuhen zu. Meine zwei paar Schuhe sind zwar bequem aber sind gerade bei schlammigen Bedingungen etwas zu wenig profiliert. Die neuen Schuhe wurden gleich angezogen und sollten zu Beginn ein paar schnelle Kilometer auf die Sohlen bekommen. Ich hatte mir nämlich für diesen Tag vorgenommen richtig Gas zugeben. Meine Knie tun zwar weiterhin weh, dies aber nur bergab so dass ich heute keine Rücksicht darauf nehmen musste.
Da das Rennen in umgekehrter Reihenfolge startete mit jeweils 20 Sekunden Abstand zwischen den Teams durften wir dann schon um 10:27 starten.
Die Strecke began auf dem ersten Kilometer relativ flach und ging dann steil in einen single trail über. Meine Beine fühlten sich stark an und ich überholte ein Team nach dem anderen. Die Waden brannten und der Schweiß lief mir in strömen runter aber es ging gut voran.
Etwa bei Kilometer 2 spürte ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meinem rechten Knöchel. Ich griff reflexartig sofort an den Knöchel und hatte eine tote Wespe in der Hand. So ein Biest!
Ich lief weiter ohne die Geschwindigkeit zu reduzieren und hoffte dass es nicht zu schlimm wird. Die folgenden Kilometer spürte ich wie der Knöchel immer weiter anschwoll. Dafür war von den Waden nichts mehr zu bemerken. Ob das wieder die Schmerzprioriesierung ist?
Ich merkte nicht dass mich der Knöchel weiter beeinflusst und so gab ich bis zum Ziel weiter richtig gas. Ich kam mit einer guten 1:08 ins Ziel. Martin überquerte dann bei 1:20 die Ziellinie was und zunächst den zweiten Platz bescherte. Es war allerdings abzusehen dass wir diesen nicht lange behalten würden. Es kamen noch viele viele gute Teams. Es kam dann auch so und wir wurden immer weiter durchgereicht. Wir waren jedoch beide sehr zufrieden mit unserer heutigen Leistung.
Etwa eine Stunde später als wir schon längst bei Pasta in der Sonne lagen kamen auch die Favoriten ins Ziel. Diese liefen unfassbare Zeiten um die 49 Minuten.
Da wir weit von den Podiumplätzen entfernt waren, fuhr ich mit der Gondel ins Tal. Martin blieb noch etwas. Dies hat sich auch auagezahlt denn wir haben tatsächlich etwas gewonnen! Wir wurden "Best improvers of the day". Es wird jeden Tag das Team geehrt welches die meisten Plätze gut macht. Wir machten ganze 7 Plätze gut und jeder von uns gewann 2 Buffs. Ein schönes Geschenk für eine gute Leistung heute.
Im Tal ließen wir uns es dann noch gutgehen. Zunächst ging es in das benachbarte Schwimmbad für ein bißchen Entspannung im Whirlpool sowie ein paar Saunagängen.
Gerade zurück im Camp war der Grill auch schon heiß und wir füllten unsere Speicher mit Bratwurst und Bier auf.
Seit gestern hat sich auch etwas in der Gesamtwertung der Männer getan. Die bisher führenden Schweden sind leider verletzungsbedingt rausgeflogen so dass nun ein deutsches Team führt. Hier im Camp sind die Sympathien trotz der großen Anzahl deutscher Teilnehmer auf Seite der Schweden. Die Schweden sind nämlich die einzigen der Favoriten die im Camp schlafen (heute direkt neben mir). Häufig sah man das Shirt des führenden zum Trocknen aufgehängt wie jedes anderen Shirt hier auch. Trotz der widrigen Verhältnisse wie schnarchende Nachbarn, zu wenig Klos, zu wenig Platz etc. brachten die beiden jeden Tag Höchstleistungen und lagen bis gestern komfortable 9 Minuten vorne.
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