Nach der gestrigen kurzen und schnellen Etappe stand nun wieder eine lange Etappe an. Mit 38 km war diese zwar moderat lang, war aber mit fast 2300 hm Anstieg sehr happig. Allein der Blick aufs Höhenprofil zeigte einen massiven Zacken bei km 23. Bei dieser mächtigen Erhebung handelt es sich um den Kronplatz, ein beliebtes Skigebiet welchen ich auch als solches kenne. Zunächst ging es aber eher flach auf die Strecke mit kleineren Erhebungen. Sowohl im flachen Teil als auch bei den bergabstrecken machte mir mein Knie immer mehr Probleme. Nur bei den Bergaufpassagen spürte ich nichts und versuchte bei diesen Stellen ein paar Meter gut zu machen um dann die Bergabpassagen langsam runterzugehen.
Ich bin allerdings nicht der einzige der Probleme hat. Inzwischen hat fast jeder das ein oder andere Problemchen. Die Schlange bei der Medical Crew wird immer länger und auch die Aufgaben mehren sich deutlich. Inzwischen mussten ca. 100 Leute aussteigen. In der Kategorie der Männer sind nur noch 55 der ursprünglichen 78 Teams vorhanden. Bei den Frauen ist es noch dramatischer. Hier sind lediglich noch 10 der ursprünglichen 20 Teams im Rennen.
Gibt man als Team auf oder wird herausgenommen darf man weitehin als Einzelstarter weiterlaufen allerdings zählt dies dann nicht mehr für die Gesamtwertung.
Morgen wird es vermutlich schon so weit kommen dass wir automatisch im B Block starten werden, da es nicht mehr genug Teams für den dritten Block gibt. Schade, da ich mich schon so an den C Block gewöhnt hatte.
Ich hielt heute ein kurzes Schwätzchen mit einem Belgier. Er war etwa 50 und war gemeinsam mit seinem Sohn unterwegs. Dieser war gerade erst 18 geworden und erfüllte somit das geforderte Mindestalter. Der Vater erzählte mir, dass sein Sohn erst vor einem Monat mit dem Laufen anfing und bisher nie mehr als 15km am Stück gelaufen ist. Dass beide noch im Rennen sind grenzt an ein Wunder. Ich hatte mich schon als unerfahren gesehen.
Der Aufstieg zum Kronplatz war mit seinen 1400hm lang und dazu noch steil. Ich kam aber gleich von Anfang an in einen guten Rhythmus so dass ich zügig oben war. Oben gabs zur Belohnung ein alkoholfreies Weizen. Am Verplegungspunkt kurz unterhalb wartete ich dann kurz auf Martin so dass wir gemeinsam nach St. Vigil abstiegen. Gerade die letzten Kilometer gingen auf steilen Asphaltstraßen bergab, was für meine lädierten Knie der Horror war. Ich ging daher einige Steilpassagen rückwärts. Als wir so rückwärtsgehend einen Holländer überholten erzählten wir ihm wie toll das doch für die Knie ist und er ging dann auch rückwärts weiter. Sah sicherlich sehr lustig aus, aber half meinen Knien ungemein. Da wir so gefallen daran gefunden hatten, gingen wir auch so über die Ziellinie.
Nach dem Rennen ging es mal ausnahmsweise nicht zur Pasta Party. Wir hatten die ewig gleichen Nudeln satt und gingen in die örtliche Pizzeria. Endlich mal was anderes!
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