Montag, 1. September 2014

Etappe 3 - Neukirchen nach Neukirchen

Auf dem Weg zum Frühstück war schon klar dass der Wetterbericht richtig lag. Es regnete und es war saukalt. Die Berge waren in den oberen Lagen weiß gepudert. Auf meinem Handy fand ich dann auch eine SMS des Veranstalers, dass der Start nochmals um eine Stunde auf 10 Uhr verschoben wurde. Dies ließ schon vermuten dass wir nicht über den geplanten Pass, die Birnlücke, laufen werden. 

Nach dem Frühstück kam dann wie erwartet die Nachricht, dass wir nur eine kleinere Runde in geringer Höhe laufen werden und anschließend mit dem Bus zum Zielort in Prettau gebracht werden. 

Mein Berg an nasser Wäsche wächst immer weiter an und so hoffte ich dass wenigstens etwas über Nacht trocken würde. Zum Trocknen wurden Leinen in einem LKW gespannt und ein Mini-Heizlüfter mit vielleicht 500W reingestellt. Meine Zweifel an der Wirksamkeit wurden am nächsten morgen leider bestätigt als ich die Wäsche genau so nass abhängte wie ich sie aufhängte.

Die kurze Runde für heute (Chicken's Run) hatte dann doch immerhin 29km und 1400hm. Es regnete vom Start an etwa 3 Stunden bis sich das Wetter besserte und es nur noch nieselte. Wie schon die Tage davor verwandelten die Nässe und 1400 Füße die Wald und Wiesenwege in einzige Schlammrinnen bei denen es manchmal sicherer war auf den Hacken runterzurutschen als zu gehen. 

Nichtdestotrotz war es eine sehr schöne Strecke die an vielen Wasserfällen und reißenden Bächen vorbeiführte. 

Meine Beine fühlten sich heute außergewöhnlich gut an, so dass ich flott vorankam und viele Teams überholte. Kurz vor dem Ziel wartete ich dann ein wenig auf Martin so dass wir gemeinsam nach etwa 5 Stunden die Ziellinie überquerten. 

Heute früh nach dem Aufstehen sah es noch nicht so aus als ob es ein guter Lauftag werden würde. Meine Archillessehnen taten so weh, dass ich kaum die Treppe runterkam. Nach etwas aufwärmen konnte ich zumindest  wieder halbwegs gehen. Wie mir gestern ein Transalpin Veteran anvertraute. Es wird zwar nicht besser, aber man gewöhnt sich an den Schmerz.

Nach dem Lauf haben wir uns nur kurz umgezogen, ein Bier getrunken und sind dann schon in den Bus nach Prettau gestiegen. In dem sitze ich auch grade und schreibe. Man kann sich vorstellen dass ein Bus voller ungedutschter, nasser Läufer nicht zu den olfaktorischen Höhepunkten dieser Tour gehört. Kaum waren wir auf der anderen Seite des Hauptalpenkamms öffnete sich die Wolkendecke und wir sahen zum ersten mal in den drei Tagen wieder die Sonne. Es ging sofort ein Raunen durch den Bus in der frohen Erwartung dass das Wetter so bleibt und wir noch tolle Ausblicke auf die Berge genießen können.

Felix war übrigens heute schon wieder 10 Minuten vor uns im Ziel. 

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